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Studierende und Demokratie - ein ambivalentes Verhältnis? Theoretische und empirische Analysen

Sebastian Dippelhofer

ISBN 978-3-8325-2041-0
200 Seiten, Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 39.00 €
Studierende und Demokratie - ein ambivalentes Verhältnis? Theoretische und empirische Analysen
Akademikerinnen und Akademiker sind überproportional häufig in gesellschaftlichen Schlüsselpositionen vertreten und verfügen über ein hohes Maß an Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten im demokratischen System. Es ist deshalb von besonderem Wert, zu erkunden, welche politischen Orientierungen und demokratischen Überzeugungen junge Hochqualifizierte bereits während ihres Studiums vertreten und inwieweit die Hochschulen zu deren Herausbildung beitragen. Diesem Erkenntnisinteresse folgt die vorliegende Arbeit. Geleitet von prominenten Perspektiven, besonders jenen von Max Weber, Anthony Downs, Jean-Jacques Rousseau und Jürgen Habermas, werden verschiedene Demokratiemodelle diskutiert, hinsichtlich der Implikationen für das Handeln der Individuen analysiert, um schließlich die Thematik sozialisationstheoretisch zu wenden und mit Blick auf die Hochschulen weiter zu fundieren. Im Hauptteil der Abhandlung stehen empirische Analysen auf der Grundlage der bundesweiten Studierendensurveys, die die Konstanzer Arbeitsgruppe Hochschulforschung seit 1982 regelmäßig durchführt. Die Befunde zeichnen ein differenziertes Bild. Die Studierenden sind stark politisch interessiert; ihre Verwurzelung im demokratischen System aber hat im querschnittlichen Zeitvergleich nachhaltig abgenommen und ist gegenwärtig nicht mehrheitlich überzeugend ausgeprägt - das gilt zumal für spezifische Elemente wie die positive Haltung zu Diskursen zwischen politischen Akteuren oder die regierungskritische Funktion der Opposition. Zugleich sind bestimmte Zusammenhänge in temporärer Betrachtung stabil: Männliche Studierende geben sich politisch interessierter; sie sind im Vergleich zu den Kommilitoninnen aber weniger demokratisch ausgerichtet. Zwar ist die Identifikation mit der Demokratie auch in den sozialwissenschaftlichen Fächern rückläufig, dennoch besteht hier nach wie vor die stärkste Akzeptanz. In multivariaten Analysen erweist sich die Befürwortung von klassischen "linken" bzw. politisch progressiven Zielen als herausgehobener Prädiktor für demokratische Überzeugungen - zumal ergänzt um die Semesterzahl. So wird mit zunehmender Verweildauer an der Hochschule ein gefestigteres Demokratieverständnis sichtbar. Offenkundig vermag diese Einrichtung dazu beizutragen, entsprechende Vorstellungen zu vermitteln, wenngleich nicht in ausreichendem Maße. Das wirft kritische Fragen bezüglich ihrer Sozialisationsfunktion auf, aber auch hinsichtlich der langfristigen Folgen für die Entwicklung und den Erhalt einer demokratischen Gesellschaft, für die die Vorstellungen und Handlungsbereitschaften der künftigen Eliten unverzichtbar sind.

Keywords:
  • Studierende
  • Hochschule
  • Bildung
  • Demokratie
  • Sozialisation

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