texturen, Bd. 8
Je näher wir den Augen kommen, also dem Kopf, wird es ganz vertrackt - trotz Spiegel, Foto, Video. Oder wenn die linke Hand die rechte ertastet, dann bleibt die tastende Hand der blinde Fleck. Merleau-Ponty nennt dieses Phänomen die "Ständigkeit des eigenen Leibes". Und deshalb ist der Körper nicht "Gegenstand der Welt", sondern "Mittel unserer Kommunikation mit der Welt". Mehr noch: der Körper ist der "latente Horizont all unserer Erfahrung".
So schwer es also ist, den eigenen Körper wahrzunehmen und zu beschreiben, wir haben es hier versucht. Und zwar - wie stets in den "texturen", indem wir performative Verben benutzen oder kreieren. Im achten Band der "texturen" fragen die Herausgeber*innen und Autor*innen: wie "körpern" sie selbst oder andere? Wie werden Menschen körperlich im Raum? Wie körpert der Diskusweltmeister Robert Harting? Wie die transsexuelle Grande Dame Angelique Nagel? Wie körpern Schriftsteller*innen am Schreibtisch? Welche Rolle spielen Haut, Fingerbeere, Bauchnabel oder Ellenbogen? Antworten und Beobachtungen von Expert*innen und Noviz*innen. In Essays, in Miniaturen des Bodywritings, per Foto.
Texturen des Körperns, vorsichtig herantastend.
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